Die Art der Personalstrukturierung in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern wird als Bezugspflege verstanden. Dabei handelt es sich um eine ganzheitlich orientierte Vorgehensweise bei der einem bestimmten Pflegebedürftigen eine Pflegekraft zugeordnet wird und sich verstärkt um dessen Wohlergehen kümmert. Die Bezugspflege basiert auf der täglichen Gestaltung und Aufnahme einer Beziehung zum Patienten. Eine einheitliche Definition für die Bezugspflege ist daher schwierig. Die Bezugspflege richtet sich im Gegensatz zur eher tätigkeitsorientierten Funktionspflege nach den individuellen Bedürfnissen der Pflegebedürftigen.
Bei der Bezugspflege stellt die Dezentralisierung einen wichtigen Vorteil dar. Schließlich besteht zwischen der Bezugspflegeperson und dem Pflegebedürftigem ein schnellerer Informationsfluss. Damit können Schwierigkeiten schneller erkannt und entsprechend gelöst werden. Für alle Belange hat die Pflegeperson einen direkten Ansprechpartner und wird auch in großen Einrichtungen nicht allein gelassen.
Allerdings wird der Informationsfluss zwischen einzelnen Mitarbeitern bei der Bezugspflege erschwert. Wenn die Bezugspflegekraft ausfällt, können sich dadurch Probleme ergeben. Zudem stehen Pflegekräfte in der Bezugspflege unter starkem psychischem Druck, wodurch die Gefahr der Überarbeitung besteht.